Aufbau und Aufgaben
Immunglobuline bestehen aus Eiweißen und sind Teil des menschlichen Immunsystems. Zusammen mit anderen Zellen schützen sie den Körper vor krankmachenden Erregern und Giften aus der Umwelt. Diese können über Atemwege, Wunden oder Schleimhäute in den Körper eingedrungen sein.
Eine Grundausstattung mit Antikörpern erhält der Mensch in der Regel schon vor seiner Geburt von seiner Mutter und kurz nach der Schwangerschaft über die Muttermilch. Später können die Antikörper dann selbst vom Immunsystem des Menschen gebildet werden. Da Immunglobuline jedoch im Schnitt nur etwa drei Wochen aktiv sind, ist eine regelmäßige Produktion für den Menschen lebensnotwendig.
Sobald ein Fremdkörper, auch Antigen genannt, in den menschlichen Körper eingedrungen ist, heften sich die Antikörper an ihm fest, um ihn für das restliche Immunsystem kenntlich zu machen. Bindungsstelle hierfür kann beispielsweise ein ganz bestimmtes Molekül an der Oberfläche des Erregers sein. Das Anheften funktioniert, da Antigen und Antikörper genau wie ein Schloss und ein Schlüssel zusammen passen. Nachdem der Fremdkörper markiert ist, aktiviert das Immunglobulin die sogenannten Abwehrzellen des Immunsystems. Diese machen das Antigen unschädlich und zerstören es. Bei einem erneuten Kontakt mit dem gleichen Antigen kann das Immunsystem auf sein gespeichertes Wissen zurückgreifen und schneller Antikörper bilden.
Da eine Vielzahl möglicher Antigene existiert, besitzt der Mensch die Fähigkeit, etwa 100 Milliarden verschiedene Arten von Antikörpern zu bilden. Jedoch wird im Körper immer nur eine geringe Menge unterschiedlicher Immunglobuline produziert. Diese reicht aus, um ein in den Organismus eingedrungenes Antigen zu markieren. Erst wenn das Immunsystem vermehrt mit dem gleichen Antigen in Kontakt kommt, wird die Produktion des passenden Antikörpers gesteigert.