Autoimmunerkrankung: Immunthrombozytopenie

Bei der Immunthrombozytopenie (ITP; früher Immun-Thrombozytopenische Purpura) richten sich Teile des Immunsystems gegen den eigenen Körper und zerstören die Blutplättchen. Diese sind jedoch wichtig, um Wunden zu verschließen und Blutungen zu stoppen. Je nachdem, wie viele Blutplättchen zerstört sind, treten in unterschiedlicher Stärke Blutungen auf.

Schätzungen zufolge erkranken etwa zehn von 100.000 Menschen jährlich neu – die Hälfte davon sind Kinder. Der Verlauf der Erkrankung ist unterschiedlich, abhängig davon, wann sie zum ersten Mal aufgetreten ist: Bei Kindern verschwindet die Immunthrombozytopenie in den meisten Fällen innerhalb von sechs Monaten wieder ohne Therapie, bei Erwachsenen besteht sie hingegen oft wesentlich länger und muss dann in vielen Fällen therapiert werden.
 
Zur Behandlung werden Cortison-Präparate oder verschiedene andere Präparate eingesetzt, die das Immunsystem unterdrücken oder verändern. Dabei sind die Nebenwirkungen, insbesondere bei längerer Anwendung, zu beachten.
 
Immunglobuline werden insbesondere zur Behandlung eingesetzt, wenn die Anzahl der Blutplättchen schnell angehoben werden muss, beispielsweise vor einer Operation. Sie sind bei den meisten Patienten sehr schnell wirksam und gut verträglich. Allerdings hält die Wirksamkeit einer Einmal-Behandlung oft nur zwei bis vier Wochen an.