Hepatitis
Hepatitis bedeutet Leberentzündung und kann durch verschiedene Faktoren wie Bakterien, Giftstoffe (z.B. Alkohol, Medikamente) oder Viren ausgelöst werden. Teilweise vergrößert sich die Leber dadurch, häufige Symptome sind Bauchschmerzen und Übelkeit. Bei manchen Formen tritt auch eine Gelbsucht auf.
Hepatitis A-, Hepatitis B- und Hepatitis C-Virus sind die Viren, die die meisten Virus-Entzündungen der Leber auslösen. Sie sind weltweit verbreitet. Die drei Erkrankungen unterscheiden sich jedoch in mehreren Punkten voneinander.
Hepatitis A
Hepatitis A wird meistens durch Nahrungsmittel (besonders Muscheln oder Gemüse), Wasser, Gebrauchsgegenstände oder Personenkontakte übertragen. Zum Beispiel durch verseuchtes Wasser kommt es dann zu Epidemien in bestimmten Regionen. Da die Hepatitis A besonders in beliebten Urlaubszielen wie Südostasien, im Mittelmeerraum, in Afrika sowie Mittel- und Südamerika verbreitet ist, sollte man in diesen Ländern möglichst auf Meeresfrüchte, rohes Fleisch und Fisch verzichten. Es wird empfohlen, Leitungswasser vor Ort immer abzukochen, wenn es getrunken oder damit die Zähne geputzt werden sollen. Auch auf Eiswürfel in Getränken sollte verzichtet werden.
Die Symptome der Hepatitis A sind Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen, Fieber, Durchfall und Abgeschlagenheit. In der Regel müssen die Erkrankten nicht ins Krankenhaus. Die Inkubationszeit beträgt circa zwei bis drei Wochen. Hepatitis A ist allerdings eine vermeidbare Virusinfektion, da es eine wirksame Prophylaxe, eine Impfung , gibt. Für Personen, die weniger als zwei Wochen vor Reisebeginn stehen und weniger als drei Monate unterwegs sind, gibt es außerdem die Möglichkeit einer Kurzzeitprophylaxe mit Immunglobulinen. Bei Menschen, die nicht geimpft sind, aber den Verdacht haben mit dem Virus in Kontakt gekommen zu sein, wird ebenfalls eine passive Immunisierung mit Immunglobulinen durchgeführt. So kann eine Infektion mit Hepatitis A, wenn die Behandlung rechtzeitig erfolgt, verhindert werden.
Hepatitis B
Hepatitis B wird über Blut oder andere Körperflüssigkeiten übertragen. Bereits kleinste Mengen sind infektiös, auch wenn sie schon getrocknet sind. Erkrankte sind auch dann ansteckend, wenn sie keine Krankheitszeichen haben. Hepatitis B zählt zu den häufigsten Infektionskrankheiten weltweit. Nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sind ungefähr 350 Millionen Menschen mit dem Hepatitis B-Virus infiziert. Der Erreger gelangt meist über kleine Verletzungen der Haut oder Schleimhaut in den Körper. Übertragungsmöglichkeiten sind zum Beispiel ungeschützter Geschlechtsverkehr, aber auch Gegenstände des täglichen Lebens, wie Rasierer oder Nagelscheren, mit denen man sich häufig geringfügig verletzt. Darüber hinaus können mehrfach benutzte Spritzen, unhygienisch durchgeführte Tätowierungen oder Piercings Quellen für eine Hepatitis B-Infektion sein. Infizierte Mütter übertragen die Krankheit bei der Geburt auf das Neugeborene.
Eine Hepatitis B-Erkrankung ist behandelbar, allerdings besteht das große Risiko, dass die Entzündung chronisch wird. Durch die Dauerentzündung der Leber kann es dann zu Spätfolgen wie Leberzirrhose oder Leberzellkarzinom kommen. Auch gegen Hepatitis B gibt es einen Impfstoff, der häufig in Kombination mit dem Hepatitis A-Impfstoff verabreicht wird. Wegen der großen Ansteckungsgefahren für Medizinisches Fachpersonal, Pflegekräfte und einige andere Berufsgruppen hat die Ständige Impfkommission (STIKO) am Robert-Koch-Institut (RKI) eine Impfempfehlung für diese Personen ausgesprochen. Für die Kosten der Impfung kommt entweder der Arbeitgeber oder die Krankenkasse auf. Besteht die Gefahr einer Ansteckung mit dem Hepatitis B-Virus, da entweder gar keine Immunisierung vorliegt oder die Impfung schon sehr lange her ist, muss eine spezielle Behandlung begonnen werden. Es wird in diesem Fall der Impfstoff zusammen mit einem Immunglobulin verabreicht. Das Wirkprinzip des Hepatitis-B-Immunglobulins ist das gleiche wie bei Hepatitis A: Der Körper erhält direkt mit der Injektion Antikörper, um die Infektion abzuwehren, bis er eigene Antikörper aufgrund der Impfung gebildet hat. Diese sogenannte passive Immunisierung mit Immunglobulinen überbrückt damit das schutzlose Intervall bis die aktive Impfung wirkt.
Hepatitis C
Hepatitis C wird ebenfalls über Körperflüssigkeiten übertragen. Somit bestehen die gleichen Risikoquellen wie bei Hepatitis B. Eine Hepatitis C-Infektion entwickelt sich sehr viel häufiger als eine Hepatitis B zu einer chronischen Erkrankung, die zu Spätfolgen wie die Leberzirrhose und das Leberzellkarzinom führen kann. Hier gibt es jedoch bislang keine Möglichkeit der Impfung oder Immunisierung durch Immunglobuline.