Tetanus

Tetanus kennen viele auch unter dem Namen „Wundstarrkrampf". Die Krankheit wird von Tetanus-Bakterien ausgelöst, die überall auf der Welt in Boden, Dreck und Staub vorkommen.

Im Erdreich, einer sauerstoffarmen Umgebung ohne Sonneneinstrahlung, können sie viele Jahre überleben. Außerdem sind sie gegen Desinfektionsmittel resistent.

Eine Infektion mit Tetanus ist also überall möglich, die Weltgesundheitsorganisation (WHO) schätzt, dass sich weltweit jährlich ungefähr eine Million Menschen infizieren. Die Bakterien dringen in die Haut ein, wobei die Verletzungen dafür nicht einmal bluten, besonders groß oder tief sein müssen. In der Haut entwickeln die Erreger sich dann besonders gut, da das Klima mit 37°C und wenig Sauerstoff für sie perfekt ist.

Auch wenn eine Verletzung längst verheilt und vergessen ist, ist trotzdem eine Tetanusinfektion möglich, denn die Zeit bis die ersten Symptome auftreten, kann zwischen drei Tage und drei Wochen lang sein. Die ersten Symptome, Kopfschmerzen, Mattigkeit, Muskelschmerzen und Schweißausbrüche, bringen viele dann nicht mehr unbedingt mit einer älteren Verletzung oder einer möglichen Tetanusinfektion in Zusammenhang.

Das Bakterium beginnt sich im Körper zu vermehren und Gifte auszuscheiden, die über die Blutbahn und/oder entlang der Nerven ins Gehirn gelangen und dort verschiedene typische Symptome auslösen. Diese erklären auch die Bezeichnung der Krankheit als „Wundstarrkrampf", denn Tetanus löst Krämpfe im ganzen Körper aus. Durch Steifigkeit der Kaumuskulatur kommt es zur Kiefersperre, durch Befall der Rückenmuskulatur ist der Körper nach hinten gekrümmt und die verkrampfte Gesichtsmuskulatur verleiht den Erkrankten einen grinsenden Gesichtsausdruck. Diese Krämpfe sind sehr schmerzhaft und können so stark sein, dass in der Verkrampfung Knochen brechen. Die Krämpfe werden zusätzlich durch geringste äußere Reize wie Licht, Geräusche oder auch das Versorgen des Patienten ausgelöst und gehen mit hohem Fieber einher.

Eine spezifische Behandlung von Tetanus gibt es nicht. In erster Linie wird versucht, die Symptome zu unterdrücken. Der Erkrankte wird schallgeschützt in einen abgedunkelten Raum gelegt und bekommt Beruhigungsmittel. Die Muskeln werden mit Medikamenten vor der Verkrampfung geschützt. Trotz Behandlung sterben jedoch ca. 30 bis 50 Prozent der Erkrankten.

Eine Tetanusinfektion ist allerdings gut vermeidbar. Das effektivste Mittel ist eine Impfung. Diese hält zehn Jahre an und bietet zuverlässigen Schutz.

Sollte es zu einer Verletzung kommen und kein Impfschutz bestehen ist eine wirksame Tetanus-Prophylaxe von entscheidender Bedeutung, um den Ausbruch der Erkrankung zu verhindern. Die Tetanus-Impfung wird nachgeholt und zusätzlich ein Tetanus-Immunglobulin verabreicht, welches dem Körper direkt mit der Injektion Antikörper gegen das Tetanus-Gift zur Verfügung stellt. Durch die Kombination aus Tetanus-Impfstoff und –Immunglobulin wird versucht, das Tetanusgift im Körper zu neutralisieren. Zusätzlich werden zur Bekämpfung des Tetanus-Bakteriums Antibiotika eingesetzt. Außerdem wird die Wunde gesäubert und desinfiziert, um sie möglichst von Bakterien zu reinigen. Tiefe Wunden, wie zum Beispiel Hundebisse, dürfen nicht durch eine Naht verschlossen werden, damit in das Wundgebiet genügend Sauerstoff gelangen kann und damit die Vermehrung der Bakterien behindert wird.